Start Agenturen Initiative Nachhaltige Veranstaltungswirtschaft (INV) setzt starkes Zeichen für Nachhaltigkeit in der Eventbranche

Initiative Nachhaltige Veranstaltungswirtschaft (INV) setzt starkes Zeichen für Nachhaltigkeit in der Eventbranche

Mit 62 engagierten Teilnehmer:innen setzte das Arbeitstreffen der INV am 30. Januar 2025 ein starkes Zeichen für eine nachhaltigere Eventbranche. Unter dem Dach der Initiative Wirtschaft pro Klima haben B.A.U.M. e.V. und 2bdifferent die INV ins Leben gerufen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln und in die Praxis zu transportieren.

Im Rahmen des Workshops wurden nun fünf zentrale Themenschwerpunkte vertieft: Kreislaufwirtschaft, CO₂-Bilanzierung und Reduktion, Nachhaltige Eventmobilität, Nachhaltige Lieferketten und Beschaffung, Kommunikation und Bewusstseinsbildung.

Den Auftakt der Digital-Veranstaltung machte Reinhold Fest, Nachhaltigkeitsbeauftragter des Bayerischen Rundfunks, mit seiner Keynote „Verantwortungsvoll veranstalten“. In dieser thematisierte er die Rolle der Medien in der Nachhaltigkeitskommunikation. Er erläuterte, wie die Eventbranche durch gezielte Berichterstattung und Kampagnen ein größeres Bewusstsein für nachhaltige Veranstaltungen schaffen kann und betonte die Verantwortung der Medien, Nachhaltigkeit in der eigenen Berichterstattung zu priorisieren und Vorbilder für nachhaltige Produktionsweisen zu etablieren.

Ein besonderes Highlight war die Live-Schalte in das Stadion des VfL Bochum 1848 e.V., in der Stefan Lohmann, Talent Buyer und Artist Relations Manager, in einem Call to Action eindringlich betonte: „Die Eventbranche steht vor großen Herausforderungen – aber auch vor einzigartigen Chancen. Nachhaltigkeit ist nicht das Problem, sondern die Lösung – auch wirtschaftlich.“

Zu den einzelnen Schwerpunkten erhielten die Teilnehmenden Impulse von Fachexpert:innen. Sie zeigten den Teilnehmenden praxisnahe Wege auf, um nachhaltige Lösungen in den Veranstaltungsalltag zu integrieren. Zu jedem Impuls gab es dann eine Breakoutsession, in der die Inhalte gemeinsam mit den Expert:innen vertieft und kurz-, mittel- und langfristige Ziele der nächsten Monate definiert sowie die Arbeitsgruppenleiter:innen gewählt wurden.

Clemens Arnold von 2bdifferent setzte sich in seiner Session mit dem Thema CO₂-Bilanzierung und -Reduktion auseinander und konzentrierte sich auf die Frage: Wie können CO₂-Reduktionsmaßnahmen als Standardprozesse in der Eventplanung integriert werden? CO₂-Emissionen in der Eventbranche zu erfassen und zu reduzieren ist eine der größten Herausforderungen. Der geschäftsführende Gesellschafter erläuterte praxisnahe Maßnahmen, um die Klimabilanz von Veranstaltungen nachhaltig zu verbessern und betonte, dass eine standardisierte CO₂-Bilanzierung der erste Schritt ist, um Reduktionspotenziale zu identifizieren und gezielt zu nutzen. Neben der Erfassung von Emissionswerten müssen klimafreundliche Alternativen in die Eventplanung integriert werden, beispielsweise durch energieeffiziente Technik und nachhaltige Logistiklösungen.

Die Session zur nachhaltigen Eventmobilität, unter der Leitung von Michael Böttger, Geschäftsführer von raumobil GmbH, befasste sich mit den Herausforderungen und Lösungen für eine klimafreundliche An- und Abreise sowie der Reduzierung von CO₂-Emissionen im Eventbereich. Die Teilnehmer:innen entwickelten praxisnahe Maßnahmen, die sowohl kurz- als auch langfristig die Mobilitätswende in der Veranstaltungsbranche vorantreiben können. Dazu zählen zum Beispiel die Erweiterung von Mobilitätsplattformen, die CO₂-Umfrage und Mobilitätsanalyse sowie Kooperationen mit ÖPNV- und Sharing-Anbietern.

Die Session zur Kommunikation und Bewusstseinsbildung wurde von Lena Hansen, Leiterin von Green Events Hamburg, geleitet. Die Teilnehmenden diskutierten, wie Nachhaltigkeit in der Eventbranche nicht nur umgesetzt, sondern auch sichtbar, erlebbar und überzeugend kommuniziert werden kann. Nachhaltige Events benötigen mehr als klimafreundliche Maßnahmen – sie müssen auch so gestaltet sein, dass Besucher:innen, Dienstleister und Stakeholder die Veränderung aktiv wahrnehmen und verstehen. Die erarbeiteten Strategien zielen darauf ab, Nachhaltigkeit nicht nur als Pflichtaufgabe, sondern als identitätsstiftenden Bestandteil von Veranstaltungen zu etablieren. Mögliche Maßnahmen sind Informationskampagnen für Mitarbeitende, Partner und Stakeholder, ein Leitfaden für nachhaltige Kommunikation bei Events und die Einführung verpflichtender Nachhaltigkeitsmodule in der Ausbildung von Eventmanager:innen.

Die Session zur Kreislaufwirtschaft, geleitet von Dr. Christoph Soukup vom Steinbeis Beratungszentrum Circular Economy, Anne-Sophie Müller und Fabian Höffner von Trash Galore, untersuchte, wie nachhaltige Materialkreisläufe in der Veranstaltungswirtschaft realisiert werden können. Kreislaufwirtschaft gilt als eine der effektivsten Methoden zur Reduktion von Ressourcenverbrauch und Abfall. In der Session wurden innovative Konzepte für eine ressourcenschonende Veranstaltungsplanung vorgestellt, darunter Materialpools, Second-Life-Ansätze für Eventausstattung und branchenspezifische Recyclingnetzwerke.

Die Session zu nachhaltigen Lieferketten und Beschaffung, geleitet von Heike Schönberg, Head oft Procurement Strategy and Operations bei der FUNKE Mediengruppe, widmete sich der Frage, wie Veranstalter:innen ihre Beschaffungsstrategie nachhaltiger gestalten können. Nachhaltige Lieferketten sind ein zentraler Hebel für umweltfreundliche und sozial verantwortliche Events. Die Teilnehmenden entwickelten praxisnahe Maßnahmen, um Transparenz und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erhöhen. Zum Maßnahmenkatalog gehören beispielsweise die Einführung eines verbindlichen Nachhaltigkeitsfragebogens für Lieferanten, Workshops und Schulungen für Eventplaner:innen und Dienstleister und Entwicklung eines verbindlichen Branchenstandards für nachhaltige Beschaffung.

Die nächsten Schritte der Initiative für das Jahr 2025 sind bereits festgelegt. Ein weiterer halbtägiger Online-Workshop ist für den 15. Mai 2025 geplant, gefolgt von Vor-Ort-Veranstaltungen am 18. September 2025 sowie im November 2025 bei der B.A.U.M.-Jahrestagung und Preisverleihung.

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